Afghanischer Frauenverein e. V.
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Osnabrück, 13. Februar 2007
Aufruf gegen Tornado-Einsatz in Afghanistan
Die derzeitige Diskussion zum Einsatz von Tornado-Aufklärungsflugzeugen in Afghanistan bereitet uns große Sorge, wir sorgen uns um die friedliche Zukunft des Landes. Wir, der Afghanische Frauenverein e. V., leisten seit 15 Jahren in verschiedenen Regionen Afghanistans Wiederaufbauarbeit, nachdem das Land im 28-jährigen Krieg zerstört und verwüstet wurde. Diese konkreten Hilfsmaßnahmen haben das Ansehen der Deutschen, die ohnehin schon viel Sympathie vom afghanischen Volk erfahren, noch erheblich gesteigert.
Der Einsatz von Tornados zur Unterstützung der NATO – letztlich der USA-Interessen – ist unvereinbar mit dem ursprünglichen deutschen Beitrag zum friedlichen Aufbau der afghanischen Zivilgesellschaft.
Wenn die Deutschen sich künftig mit ihren Aufklärungsflugzeugen an den militärischen Kampfhandlungen und ihren Vorbereitungen beteiligen, verlieren sie nicht nur das gute Ansehen, sondern werden in den Augen der afghanischen Bevölkerung zu Besatzern.
Weiteres Töten, weitere Zerstörung werfen das Land wieder zurück und würden den helfenden deutschen Soldaten und uns das Fundament für den Aufbau des Landes entziehen: Freundschaft und Vertrauen der Afghanen, die bislang unsere Arbeit tragen und schützen.
Wir protestieren gegen den Einsatz der deutschen Tornados. Die für den Militäreinsatz vorgesehenen Mittel sollten für eine tatsächlich wirksame Hilfe verwendet werden wie z. B. zur Stärkung der Zivilgesellschaft und zum Aufbau der staatlichen Strukturen.
Roger Willemsen
Nadia Karim
Schirmherr des Afghanischen Frauenvereins 1. Vorsitzende